Im Laufe ihrer Yogapraxis kommen die Schüler*innen oftmals nicht nur mit völlig unterschiedlichen Anleitungen und Unterichtsmethoden zur körperlichen und mentalen Fitness, sondern auch mit verschiedenen philosophischen Systemen und Traditionen in Berührung. Diese sind so bunt und vielfältig, dass man sich leicht darin verlaufen kann.
Historisch gibt es in Indien sechs grosse sogenannte Darshanas (klassische Philosophie-Systeme), welche die klassischen Schriften und die Erfahrungen der Suchenden auf unterschiedliche Weise betrachten. Drei davon spielen im modernen Yoga eine besondere Rolle: Vedanta, Samkhya und Patanjalis Yoga. Ein viertes System, Tantra, gilt nicht als Darshana, ist aber heute ebenso von besonderer Bedeutung. In Bezug auf ihre Methodik und Hinweise zur Lebensführung unterscheiden diese Systeme sich teilweise stark. So orientieren sich die einen beispielsweise eher an einem asketischen Ideal, während die anderen sehr weltlich orientiert sind.
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Das erscheint im ersten Moment widersprüchlich und verwirrend. Alle Traditionen verfolgen aber das gleiche Ziel, nämlich den Menschen mit der universellen Kraft zu verbinden und ihm dabei zur (Selbst-)erkenntnis zu führen.
"Der Weg ist das Ziel"
Heute liegt der Schwerpunkt für viele Yogaübende auf den positiven gesundheitlichen Wirkungen des Yoga. (Hatha-)Yoga ist dabei das praktische Hilfsmittel, um Körper und Geist gesund zu halten und zu stärken. Für viele ist dies die Basis, um sich weiter auf den spirituellen Weg zu machen.
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